Ich habe eine Harnwegsinfektion. Muss ich mir Sorgen machen?

Eine Harnwegsinfektion, auch Zystitis genannt, ist eine häufige Erkrankung, die vor allem Frauen betrifft, insbesondere Frauen nach der Menopause. Erkennbar ist es an folgenden Symptomen:

  • Brennen beim Wasserlassen.
  • Häufiger Harndrang, manchmal in Notfällen.
  • Stinkender Urin.
  • Mögliches Vorhandensein von Blut im Urin.

Eine Harnwegsinfektion ist nicht gefährlich. Wenn keine Anzeichen von Komplikationen wie Fieber oder starke Schmerzen vorliegen, besteht keine Notwendigkeit, sofort einen Arzt aufzusuchen. Beim Auftreten von Symptomen ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Blase zu entleeren. Entzündungshemmende Mittel helfen, den Schmerz zu lindern.

Wenn die Harnwegsinfektion nicht verschwindet oder die Blasenentzündung anhält, müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie Fieber oder Schmerzen im unteren Rückenbereich entwickeln, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Woher kommt Zystitis?

Die meisten Harnwegsinfektionen werden mit dem Bakterium Escherichia coli in Verbindung gebracht. Dieses im Stuhl vorhandene Bakterium wandert, bis es die Blase erreicht. Bei Frauen kommt es aufgrund der Nähe zwischen Anus und Harnröhrengang sowie der kurzen Länge der Harnröhre häufiger zu dieser Wanderung.

Bestimmte Faktoren können eine Blasenentzündung begünstigen, etwa die schlechte Angewohnheit, sich nach dem Stuhlgang von hinten nach vorne abzuwischen, übermäßige Körperhygiene oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr.

Bei Männern verbirgt sich hinter einer Harnwegsinfektion häufig ein zugrunde liegendes Problem, beispielsweise ein verstopfter Harntrakt oder ein Stein in der Blase oder den Nieren.

Was unternimmt der Urologe zur Behandlung einer Harnwegsinfektion?

Die Verschreibung von Antibiotika trägt dazu bei, die für die Infektion verantwortlichen Bakterien zu bekämpfen. Bei wiederholten Blasenentzündungen (mehr als zwei Blasenentzündungen in sechs Monaten) führt der Urologe verschiedene Untersuchungen durch:

  • Ein Urintest, um den betreffenden Keim gezielt zu identifizieren.
  • Ein Durchflussmesser, mit dem Sie den Urinfluss und die Urinmenge messen können.
  • Ein Ultraschall zur Beobachtung der Nieren und der Blasenentleerung.
  • Ein Scanner zur Identifizierung möglicher Steine oder Anomalien.

Diese Untersuchungen ermöglichen es, den auslösenden Faktor der Infektion zu finden. Der Urologe kann unterstützende Behandlungen verschreiben, die das Festsetzen der Bakterien in der Blase verhindern oder das Immunsystem stimulieren.

Bei postmenopausalen Frauen kommt es manchmal zu einer Atrophie der Vulvahaut, die eine Infektion begünstigt. Lokale Östrogene oder eine Hyaluronsäure-Creme können hier Abhilfe schaffen.

Was Sie beachten müssen

  • Harnwegsinfektionen sind häufig, aber oft harmlos.
  • Wenn Fieber oder Schmerzen auftreten, suchen Sie einen Notarzt auf.
  • Bei häufigen Rezidiven werden urologische Untersuchungen durchgeführt, um den auslösenden Faktor zu ermitteln.